Die Reparatur eines Hydraulikantriebs, bestehend aus Planetengetriebe und Hydraulikmotor ist ein langer und komplexer Vorgang, der mit entsprechendem Zeitaufwand verbunden ist. Bei einem Defekt oder bei Verschleiß ist es oft besser, die komplette Einheit durch einen neuen Antrieb zu ersetzen: Das Vorgehen ist einfacher und effizienter und ermöglicht es, die Ausfallzeiten des Fahrzeugs erheblich zu reduzieren.
Sehen wir uns im Detail an, wie der Austausch von Planetengetrieben, die typisch für Fahrzeuge mit hydrostatischer Kraftübertragung (z.B. Kettenfahrzeuge) sind, erfolgt.
Nachdem die Ursachen für den Defekt, Ausfall oder die Art des Verschleißes ermittelt wurden, kann der Hydraulikantrieb unter Beachtung der folgenden Arbeitsschritte ausgetauscht werden:
1. Vermeidung einer Kontamination des Hydraulikkreislaufs
Entfernen Sie unbedingt Schmutz und Schlamm aus dem Bereich, in dem die neue Antriebseinheit installiert werden soll. Achten Sie dabei besonders auf die Hydraulikleitungen. Um Partikel auszuschwemmen, die möglicherweise während des Ausbaus des vorherigen Antriebs in die Hydraulikleitungen gelangt sind, lassen Sie möglichst eine kleine Menge Hydraulik-Öl ab.
Darüber hinaus sollte unbedingt ein Spülzyklus des Hydraulikkreislaufs über ein Filtrationsset (ein Filter mit 100 bar und 10 Mikron ist ausreichend) durchgeführt werden. Die Spülung des Hydraulikkreislaufs erfolgt durch das Verbinden der beiden Hauptzufluss- und Rückflussanschlüsse in einer Spülschleife und das gleichzeitige Verbinden des Pilotanschlusses, der zur Aktivierung des zweiten Gangs dient, mit dem Drainageanschluss. Sobald das Filtrationsset wie beschrieben angeschlossen ist, muss der Hydraulikmotor für die Dauer von mindestens 20 Minuten in beide Richtungen laufen. Nach diesem Spüldurchgang ist der Hydraulikfilter auszutauschen. Dieser sollte dann regelmäßig alle 1.000 Arbeitsstunden ersetzt werden.
2. Überprüfen des Hydraulikölstands
Es ist wichtig, nach dem Ausbau des alten Antriebsund dem Spüldurchlauf, den Hydraulikölstand zu überprüfen. Wenn dieser unter dem Mindeststand liegt, muss er entsprechend ausgeglichen werden, sodass er sich zwischen der Mindest- und Höchstmarke befindet. In jedem Fall sollte die Bedienungsanleitung des Fahrzeugherstellers zu Rate gezogen werden. Achten Sie darauf, niemals verschiedene Ölsorten zu mischen!
Nachdem Sie alle Kontrollen durchgeführt haben, können Sie mit dem Einbau des neuen Antriebs wie folgt starten:
Achtung: Überprüfen Sie stets den korrekten Anschluss der Hydraulikleitungen! Ein falscher Anschluss der Hydraulikleitungen kann den Hydraulikmotor beschädigen. Bei einigen Fahrzeugen kann der Anschluss des zweiten Gangs leicht mit den Drainageanschlüssen verwechselt werden (siehe nächster Absatz). Darüber hinaus kann es schwierig sein, festzustellen, welcher Schlauch an welchen Anschluss angeschlossen werden soll. In dieser Phase sollten daher die angegebenen Markierungshinweise mit größter Sorgfalt beachtet werden. Wenden Sie sich im Zweifelsfall an einen Fachmann.
Zufluss- und Rückflussanschlüsse (GRÜN): meist sind diese Anschlüsse mit A und B gekennzeichnet und stellen die Hauptein- und -ausgänge dar. Um einen größeren Durchfluss an Hydrauliköl zu ermöglichen, sind diese Anschlüsse häufig größer bemessen. In einigen Fällen handelt es sich um die einzigen Anschlüsse am Hydraulikmotor. Sind hingegen vier Anschlüsse am Hydraulikmotor vorhanden, sind A und B in der Mitte des hinteren Verteilers angeordnet.
Drainageanschlüsse (BLAU): die meisten modernen Hydraulikmotoren sind mit zwei Drainageanschlüssen ausgestattet, die normalerweise neben den Hauptanschlüssen angeordnet sind. Meist werden sie mit C1 und C2 gekennzeichnet. Die Position des Drainageanschlusses kann durch Verschließen einer der beiden Anschlüsse mit einem Stopfen geändert werden. Um eventuell vorhandene Luft herauszulassen, sollte der höher gelegene Drainageanschluss verwendet werden. Der niedrigere Drainageanschluss sollte mit einem Stopfen verschlossen werden. Achten Sie auf die Positionierung des Drainagestopfens. Bei der Lieferung sind die Getriebe an einem der beiden Drainageanschlüsse durch einen Metallstopfen und am anderen durch einen Kunststoffstopfen verschlossen. Dies bedeutet nicht, dass dies die richtige Konfiguration für die Installation ist: Diese hängt von der Seite ab, auf der Sie die Antriebseinheit installieren. Möglicherweise müssen Sie die Position des Drainageanschlusses vertauschen. Der unsachgemäße Anschluss des Drainageschlauchs kann zur Beschädigung der Baugruppe führen.
Achtung: In einigen Fällen befinden sich die blauen Anschlüsse in der Mitte und nicht neben den grünen Hauptanschlüssen! Die Anschlüsse der Hauptleitungen an die blauen Anschlüsse sollte man niemals verwechseln. Eine Verwechslung führt zu mechanischen und hydraulischen Beschädigungen des Motors. Ferner führt dies zu einer gefährlichen Situation für den Bediener.
Hydraulikanschluss zur Ansteuerung des Gangs (ROT): meist ist der Pilotanschluss zur Steuerung des Gangs der kleinste des Hydraulikmotors. Je nach Modell kann er sich vorne, an der Seite oder hinten befinden.
Nachfolgend finden Sie einige gängige Konfigurationen der Anschlüsse unserer Hydraulikantriebe:
Während der Aus- und Einbauarbeiten kann Öl ausgelaufen sein. Daher ist vor Inbetriebnahme des neu eingebauten Antriebs der Ölstand im Planetengetriebe generell zu überprüft. Sollte der Ölstand nicht korrekt sein, ist der erforderliche Ölstand herzustellen.
Achtung! Nach den ersten 100 Betriebsstunden des Antriebs muss unbedingt das Öl des Planetengetriebes gewechselt werden. Für einen ordnungsgemäßen Betrieb des Antriebs ist es in jedem Fall wichtig, mit sauberem und nicht kontaminiertem Öl zu arbeiten. Daher sollte danach alle 500 Betriebsstunden ein Ölwechsel erfolgen.
Der Ölwechsel erfolgt auf folgende Art und Weise:
An diesem Punkt sollte über ein an den Hydraulikkreislauf angeschlossenes Druckmessgerät der Hydraulikdruck gemessen werden. Es ist sicherzustellen, dass die Angaben des Herstellers der Antriebseinheit bzgl. der zulässigen Hydraulikdrücke unbedingt eingehalten werden. Sobald alle Hydraulikleitungen angeschlossen sind und die erforderlichen Kontrollen durchgeführt wurden, sollte die Antriebseinheit im Vorwärts- oder Rückwärtsgang aktiviert werden und der Motor der Maschine im Leerlauf gehalten werden. Dieser letzte Schritt dient zur Überprüfung des korrekten Betriebs.
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